Tim Roth “So tragisch verlor ich meinen Sohn”
In seinem neuen Film spielt Tim Roth einen trauernden Vater – das Drehbuch wurde für ihn bittere Realität.
Friedhofsmauern, davor eine Straße, auf der ein Mann zu Boden sinkt und weint. Es ist eine der emotionalsten Szenen in “Poison – Eine Liebesgeschichte”, dem Regiedebüt von Schauspielerin Désirée Nosbusch (60).
Hollywoodstar Tim Roth (63, “Pulp Fiction”) spielt den trauernden Vater, der vor zehn Jahren seinen Sohn verloren hat und nun an dessen Grab nach langer Funkstille auf die einst geliebte Kindsmutter trifft.
Es ist schwer, als Schauspieler von so einem bitteren Schicksal zu erzählen. Doch den britischen Filmstar muss es noch unendlich mehr Kraft gekostet haben.
Der tragische Plot wurde für Tim Roth zur Realität
Denn was kaum einer ahnte: Der tragische Plot wurde für Tim Roth zur Realität. Wie Désirée Nosbusch jetzt bei der Filmpremiere in Augsburg erzählte, habe ihr berühmter Kollege während der Dreharbeiten einen Anruf bekommen, der sein Leben veränderte. “Darin wurde ihm mitgeteilt, dass sein Sohn an einer seltenen Krebsart leidet.”
Cormac wurde nur 25 Jahre alt
Diagnostiziert wurde ein Keimzellentumor im dritten Stadium. Cormac Roth machte dies ein halbes Jahr später, im Juli 2022, öffentlich. “Ich habe Tim natürlich sofort gesagt, alles klar, du brauchst nicht weiterreden, natürlich kannst du den Film jetzt nicht drehen, ich finde jemand anderen”, so Nosbusch.
Aber er habe geantwortet: “Ich muss diesen Film jetzt erst recht machen.” Ihm sei es ein Anliegen gewesen, das Schlimmste, das Eltern im Leben passieren könne, greifbar zu machen.
Und vielleicht half ihm die Arbeit an dem Film auch, sich persönlich auf dieses Schicksal vorzubereiten. “Tims Sohn ist nach dem Dreh leider tatsächlich verstorben. Meine Stimme bricht immer noch, wenn ich davon erzähle.”
Cormac starb am 16. Oktober 2022 – er wurde nur 25 Jahre alt. “Die Trauer kommt in Wellen, genau wie die Tränen und das Lachen, wenn wir an die 25 Jahre und zehn Monate denken, die wir diesen wunderschönen Jungen gekannt haben”, schrieb die Familie damals in einem Statement.
Er sei ein “unbändiges, fröhliches, wildes und wunderbares Kind” und erst “seit Kurzem ein Mann” gewesen. “Wir werden ihn mit uns tragen, wo auch immer wir hingehen.” Er sei friedlich in ihren Armen gestorben. Ein kleiner Trost – den Schmerz mindert das trotzdem nicht.