Protest gegen Merz und Trump : Luisa Neubauers Berlinale-Show
Luisa Neubauer provoziert auf der Berlinale mit einem politischen Outfit
Wenn der Laufsteg zur politischen Bühne wird …
Klima-Aktivistin Luisa Neubauer (28) hat bei der Eröffnung der Berlinale mit einem provokanten Outfit für Aufsehen gesorgt.
Auf ihrem Statement-Kleid war vorn zu lesen: „Donald & Alice & Elon & Friedrich?“ Auf der Rückseite stand: „Democracy dies in daylight!“ („Die Demokratie stirbt bei Tageslicht!“).
Neubauers Kleid von hinten
Was will sie uns damit sagen?
Neubauer versucht einen Bezug zwischen dem CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz (69), US-Präsident Donald Trump (78), AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel (46) und Tech-Milliardär Elon Musk (53) herzustellen.
Die 28-Jährige will damit laut eigenen Angaben auf die derzeitige weltpolitische Lage aufmerksam machen.
„Ich mache mir wie sehr viele andere Menschen gerade in Deutschland große Sorgen um unsere Gesellschaft und unsere Demokratie und um das gesellschaftliche und ökologische Klima. Und ich frage mich, wer all das verteidigt, wenn’s drauf ankommt“, sagte Neubauer.
„Mit vielen anderen zusammen wehre ich mich gegen die forcierte Normalisierung rechtsradikaler Ideen und protestiere gegen die Angriffe auf unsere Demokratie und Lebensgrundlagen – auf der Straße und auf dem Roten Teppich“, erklärt Neubauer.
Hintergrund ist der Eklat über eine gemeinsame Abstimmung von Union und AfD im Bundestag. Merz hatte für Empörung gesorgt, weil er Ende Januar im Bundestag in Kauf genommen hatte, dass sein Fünf-Punkte-Plan zur Migrationspolitik nur dank AfD-Stimmen eine Mehrheit bekam.
Luisa-Celine Gaffron und Luisa Neubauer bei der Eröffnungsgala
Auch andere Prominente nutzten den roten Teppich am Donnerstagabend zum Protest.
Die Schauspielerinnen Meret Becker (56) und Anna Thalbach (51) hielten einen Schal mit der Aufschrift „SOS Humanity“ für zivile Seenotrettung hoch.
Oscar-Preisträgerin Tilda Swinton (64) erlaubte sich eine Spitze gegen US-Präsident Donald Trump. Bei der Berlinale-Eröffnung erhielt die Schauspielerin den Goldenen Ehrenbären und machte eine Anspielung auf eine Aussage Trumps, ohne dabei seinen Namen zu nennen.
Im Kino könne man sich in „ein unbegrenztes Reich“ begeben, sagte sie. „Unempfänglich gegenüber Bestrebungen der Besetzung, Kolonisierung, Übernahme, Besitz oder der Entwicklung von Riviera-Grundstücks-Landbesitz.“
Trump hatte vergangene Woche überraschend verkündet, die Vereinigten Staaten würden die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen, das vom Krieg zerstörte palästinensische Küstengebiet wirtschaftlich entwickeln und die Gegend so in eine „Riviera des Nahen Ostens“ verwandeln.
Meret Becker und Anna Thalbach
Die Moderatorin der Eröffnungsgala, Désirée Nosbusch, erinnerte bei der Eröffnung an den mutmaßlichen Anschlag in München, bei dem viele Menschen zum Teil schwer verletzt wurden.
„Obwohl wir jetzt hier so feierlich zusammen sind und die Eröffnung der Berlinale feiern, denken wir natürlich auch heute Abend mit einem sehr schweren Herzen an die Menschen in München.“
Im Anschluss an die Eröffnungsgala wurde die Berlinale mit dem Film „Das Licht“ des deutschen Regisseurs Tom Tykwer eröffnet. Die Eröffnungsgala und der Film wurden live in Kinos in sieben deutschen Städten übertragen – darunter Düsseldorf, Leipzig und München.
Die Berlinale endet am 23. Februar – am Tag der Bundestagswahl.