„Ich habe sie in diesem Moment verloren“ – Die erschütternde Beichte von Laura Dahlmeiers Mutter über den letzten Entschluss ihrer Tochter, der alles zerstörte und eine Familie in tiefer Trauer zurückließ
„Ich habe sie in diesem Moment verloren“ – Die erschütternde Beichte von Laura Dahlmeiers Mutter über den letzten Entschluss ihrer Tochter, der alles zerstörte und eine Familie in tiefer Trauer zurückließ
Laura Dahlmeier – der Name steht in Deutschland nicht nur für sportlichen Erfolg, sondern auch für Willensstärke, Disziplin und einen gewissen Hauch von Unnahbarkeit. Als sie im zarten Alter von 25 Jahren völlig überraschend ihren Rücktritt vom Biathlon bekannt gab, war das für viele ein Schock.
Noch größer jedoch war der emotionale Sturm, der sich hinter den Kulissen abspielte – besonders bei einer Person: ihrer Mutter.
In diesem Artikel blicken wir auf Lauras letzten Moment im Profisport zurück und beleuchten, wie ihre Mutter diese wegweisende Entscheidung erlebt hat – mit all den Gefühlen zwischen Stolz, Sorge, Verständnis und stillem Schmerz.
Der goldene Aufstieg einer Ausnahmeathletin
Laura Dahlmeier war nie eine Sportlerin wie jede andere. Schon früh zeigte sich ihr außergewöhnliches Talent im Biathlon. Ihr eiserner Wille, ihre Zielstrebigkeit und ihre Ausdauer brachten sie an die Weltspitze. Spätestens bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang, als sie zwei Goldmedaillen und eine Bronzemedaille gewann, war sie zur nationalen Heldin geworden. Ihre Mutter, eine zurückhaltende und bodenständige Frau aus Garmisch-Partenkirchen, begleitete sie auf diesem Weg – meist im Hintergrund, aber stets mit vollem Herzen dabei.
Der plötzliche Rücktritt – ein Moment des Innehaltens
Im September 2019 verkündete Laura öffentlich ihren Rücktritt vom Profisport. In einem emotionalen Video sagte sie:
„Ich habe viel erreicht, vielleicht mehr, als ich mir je erträumt hätte. Doch mein Körper und mein Kopf brauchen nun etwas anderes. Ich spüre, dass es Zeit ist zu gehen.“
Diese Worte erschütterten nicht nur die Fans, sondern auch ihre engsten Vertrauten. Ihre Mutter erfuhr von der Entscheidung zwar nicht aus den Medien – Laura hatte sie vorher eingeweiht –, aber die offizielle Bekanntgabe war dennoch ein zutiefst emotionaler Moment.
Die innere Zerrissenheit einer Mutter
Für eine Mutter ist es stets ein besonderer Spagat: einerseits der Stolz auf die Tochter, andererseits die Sorge um ihr Wohlbefinden. Lauras Mutter, die sich zeitlebens aus dem Rampenlicht fernhielt, sprach selten öffentlich über ihre Gefühle. Doch in einem seltenen Interview wenige Monate nach dem Rücktritt ihrer Tochter gab sie einen bewegenden Einblick in ihre Seele:
„Als sie mir gesagt hat, dass sie aufhören will, habe ich sofort gewusst, dass sie es ernst meint. Laura war nie jemand, der leichtfertige Entscheidungen trifft. Und trotzdem war da diese Leere in mir. Fast wie ein Abschied, den man nicht verhindern kann.“
Diese Worte spiegeln die Ambivalenz wider, mit der viele Eltern konfrontiert sind, wenn ihre Kinder Lebenswege einschlagen, die man zwar versteht – aber die dennoch wehtun.
Der letzte Wettkampf – ein stiller Abschied
Obwohl Laura keine große Abschiedszeremonie wollte, war ihr letzter offizieller Auftritt im Rahmen eines Showrennens ein emotionaler Höhepunkt. Ihre Mutter war dabei – im Publikum, verborgen hinter einer Sonnenbrille, die nicht nur die Sonne, sondern auch die aufkommenden Tränen verbarg.
Sie erzählte später:
„Als sie über die Ziellinie lief, wusste ich, dass es das letzte Mal war, dass ich sie so sehe. In diesem Moment ging alles durch meinen Kopf – die ersten Skistunden, die Stürze, die Erfolge, die Niederlagen. Alles.“
Es war ein Moment, der für die Öffentlichkeit vielleicht wie ein sportlicher Abschluss wirkte – für die Mutter jedoch war es der letzte Akt einer langen, intensiven Reise, bei der sie ihre Tochter von einem ehrgeizigen Mädchen zur Weltmeisterin heranwachsen sah.
Die Zeit danach – zwischen Loslassen und Nähe
Nach dem Rücktritt zog sich Laura für eine Weile zurück. Sie bereiste ferne Länder, absolvierte ein Studium, widmete sich dem Bergsteigen und schrieb ein Buch. Für ihre Mutter begann eine neue Phase der Beziehung: eine, in der es nicht mehr um Wettkampfpläne und Trainingslager ging, sondern um neue Gespräche, neue Nähe – aber auch ungewohnte Distanz.
„Ich musste lernen, sie neu kennenzulernen“, sagte sie. „Nicht mehr als Athletin, sondern als junge Frau, die ihren Weg sucht.“
Dieser Prozess war nicht einfach, denn die Rollenverteilung hatte sich verändert. Wo früher Unterstützung und Struktur gefragt waren, trat nun ein vorsichtiges Begleiten in den Vordergrund.
Die Sorge bleibt – aber auch der Respekt
Auch wenn Laura sich körperlich und seelisch von der Belastung des Leistungssports erholen konnte, blieb bei ihrer Mutter eine leise Sorge zurück. Wird sie wieder einen Lebensrhythmus finden, der ihr entspricht? Wird sie mit dem Medieninteresse umgehen können, das nicht einfach verschwindet?
„Natürlich mache ich mir Gedanken. Aber ich weiß auch, dass Laura sehr reflektiert ist. Wenn sie eine Entscheidung trifft, dann steht sie dazu. Ich bewundere sie dafür.“
Diese Bewunderung ist gepaart mit einer tiefen Achtung vor dem Mut, den Rücktritt zu vollziehen – nicht aus Schwäche, sondern aus Stärke. Viele Sportlerinnen und Sportler klammern sich an ihre Karriere, aus Angst vor der Leere danach. Laura hingegen wagte den Sprung – in ein unbekanntes Leben, aber mit festem inneren Kompass.
Ein Band, das bleibt
Am Ende bleibt eine Erkenntnis: Der letzte Moment auf der Loipe war vielleicht das Ende einer sportlichen Karriere, aber keineswegs das Ende einer Verbindung – im Gegenteil. Zwischen Laura und ihrer Mutter scheint ein neues Kapitel aufgeschlagen worden zu sein, geprägt von gegenseitigem Respekt, tiefer Zuneigung und der Freiheit, einander neu zu begegnen.
„Ich bin nicht mehr die Biathlon-Mama“, sagte sie einmal lachend. „Ich bin einfach nur Mama – und das ist das Schönste.“
Fazit: Mehr als ein Rücktritt
Der Rücktritt von Laura Dahlmeier war nicht nur ein sportliches Ereignis. Es war ein menschliches Bekenntnis zu Authentizität, Selbstfürsorge und innerer Klarheit. Für ihre Mutter bedeutete dieser Moment eine stille Zäsur – schmerzhaft und befreiend zugleich. In ihren Augen war es kein Ende, sondern ein neuer Anfang. Ein Moment, der tiefer geht als Medaillen und Rekorde – hin zu dem, was wirklich zählt: das Glück und die Gesundheit ihrer Tochter.
Und vielleicht ist genau das der größte Sieg, den eine Mutter erleben kann.
Kletterer über Rettung von Laura Dahlmeier
Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet, stieg am 29. Juli ein pakistanischer Militärhelikopter zur Rettungsmission auf. Mit an Bord waren unter anderem die amerikanischen Alpinisten Jackson Marvell und Alan Rousseau. Auch der deutsche Extrembergsteiger Thomas Huber und der US-Amerikaner Tad McRea beteiligten sich an einem ersten, erfolglosen Rettungsversuch.
“Wir sind mehrfach um den Gipfel geflogen”, sagte Marvell gegenüber AFP. “Dabei konnte ich Laura im Schnee erkennen. Es war ziemlich eindeutig, dass sie nicht mehr am Leben war.” Marvell und Rousseau hatten zuvor die Nachricht erhalten, dass zwei Frauen in der Region verunglückt seien. Erst durch den Kontakt mit Huber und McRea erfuhren sie, wer die Betroffenen waren.
Laura Dahlmeier “zu ihrem letzten Gipfel aufgestiegen”
Thomas Huber, der gerade über Laura Dahlmeiers letzte Nachrichten sprach, bestätigte die dramatischen Umstände: “Alle Ziele rückten in den Hintergrund – es zählte nur noch Lauras Überleben.” Doch nach mehreren erfolglosen Überflügen sei klar gewesen, “dass Laura zu ihrem letzten Gipfel aufgestiegen war”, so Huber.
Die Bergung der Leiche aus der Luft war wegen schlechter Wetterbedingungen nicht möglich. Laut pakistanischen Behörden machten sich daraufhin zwei Gruppen bestehend aus vier erfahrenen Bergsteigern und zwei Trägern zu Fuß auf den Weg zur Unfallstelle – mussten jedoch ebenfalls abbrechen. Die Risiken waren zu groß.
Laura Dahlmeier hat ausdrücklich verfügt, dass im Falle eines tödlichen Unfalls in den Bergen niemand sein Leben riskieren solle, um sie zu bergen. Es war ihr “ausdrücklicher und niedergeschriebener Wille”, ihren Leichnam im Falle eines solchen Unglücks am Berg zurückzulassen.