Im Alter von 72 Jahren enthüllte Roland Kaisers Frau ein schockierendes Geheimnis über ihren Mann
Haben Sie Ihre Freunde, die im Osten lebten, jemals wieder getroffen?
Nein. Da musste dann jeder seinen eigenen Weg gehen. Die Menschen, die damals in Berlin lebten, konnten natürlich auch innerhalb der DDR umziehen. Es legte sich der Mantel der Zeit darüber und man hat sich vergessen.
Haben Sie sich irgendwann einmal gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie ein paar Meter weiter auf der anderen Seite der Mauer gelebt hätten?
Nein, die Frage hat man sich als Kind nicht gestellt und auch als Erwachsener nicht mehr.
Wie würden Sie Ihre Kindheit und Jugend im Berlin-Wedding der 50er-Jahre zusammenfassen?
Der Wedding war arm, aber herzlich. Das war ein richtiger Arbeiterbezirk mit einem durchschnittlich eher geringen Einkommen. Aber das hat die Schönheit unserer Kindheit dort nicht beeinflusst. Ich hatte eine intakte Kindheit mit vielen Freunden. Es war eine schöne Kindheit, wenngleich sie nicht von übermäßigen Konsumgütern geprägt war.
Ihre Mutter hatte ein Gehalt von 480 D-Mark damals. Hat es an irgendetwas denn gemangelt?
Nein, das nicht. Wir hatten keinen Luxus, dafür gab es eine riesige Portion Herzlichkeit. Das ist wertvoller als viele teure Sachen.
Trotzdem nahm Ihre Mutter einen Zweitjob als Zeitungsausträgerin an. Sie haben ihr dabei sogar geholfen.
Sehr gerne sogar!
Inwiefern hat Sie das vielleicht für später geprägt?
Als Kind hat man eine ganz andere Nähe zur Mutter. Da war es für mich ganz selbstverständlich, dass ich meine Mutter begleite. Auch wenn das schon eine unchristliche Zeit war morgens (lacht). Ich wollte ihr die Wege abnehmen. Als Kind kam ich die Treppen natürlich deutlich schneller hoch als sie. Dadurch konnten wir eher frühstücken. Das war auch ein Gewinn (lacht).
Von der Kindheit zurück in die Zukunft: Mit “Weihnachtszeit” ist jetzt Ihr bereits zweites Album für das Fest der Liebe erschienen. Was reizt Sie denn an dem Genre?
Bei den Aufnahmen zu meinem ersten Weihnachtsalbum war ich damals schon ziemlich krank und konnte nicht mehr so singen, wie ich es gerne getan hätte. (Um die Jahrtausendwende wurde bei Kaiser die Lungenkrankheit COPD diagnostiziert, er erhielt 2010 eine Lungentransplantation, Anm. d. Red.) Es war jetzt eine große Freude, mein zweites Weihnachtsalbum mit voller Stimmkraft zu produzieren.