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Nach dem Heimgang des Papstes: Was jetzt geschieht

Wenn der Bischof von Rom stirbt, läuft eine festgelegte Abfolge von Ereignissen bis zur Wahl des nächsten Papstes an. Zunächst ist eine intensive Trauerzeit vorgesehen, die mit der Beerdigung des verstorbenen Kirchenoberhauptes endet. In etwa zwei bis drei Wochen wird der Nachfolger von Franziskus feststehen. Was jetzt geschieht: ein Überblick.
Giáo hoàng Francis qua đời ở tuổi 88

Gudrun Sailer – Vatikanstadt

Feststellung des Todes

Papst Franziskus ist ins Haus des Vaters heimgegangen. Er starb am Morgen des Ostermontag, den 21. April 2025, in seiner Residenz Santa Marta im Vatikan.

Zum Zeitpunkt der Bekanntgabe hat der Camerlengo, der Kardinalkämmerer, das Ableben des Pontifex nach den kirchlichen Vorschriften bereits festgestellt, und zwar in der Kapelle der Papstresidenz Santa Marta, wo der Leichnam von Papst Franziskus derzeit aufgebahrt ist. Camerlengo ist der US-amerikanische Kardinal Kevin Farrell. Franziskus verfügte erst im April 2024 einige Änderungen für die Sedisvakanz, also die Zeit ohne Papst. Eine dieser Änderungen betrifft den Ort der kirchlichen Feststellung des Todes: Der Camerlengo kommt dieser Aufgabe nicht mehr im Sterbezimmer des Papstes nach, sondern in der Kapelle. Der Leichnam trägt die päpstlichen Gewänder und liegt in einem offenen Sarg.

 

Trauerzeit

Während die Vorbereitungen für die Beerdigung im Hintergrund anlaufen, beginnt die neuntägige Trauerzeit („Novene“) für den verstorbenen Papst. Die Gläubigen und alle, die es wünschen, können von der sterblichen Hülle des Bischofs von Rom Abschied nehmen. Franziskus wird im Petersdom im offenen Sarg aufgebahrt werden und nicht wie seine Vorgänger auf einem Katafalk, einer Trauerbahre. Die Trauergäste werden in Prozessionsform zur Confessio ziehen, dem Bereich über dem Petrusgrab, wo der Sarg stehen wird. Weltweit sind katholische Gläubige dazu eingeladen, sich der Novene im Gedenken an Papst Franziskus anzuschließen und für den verstorbenen Bischof von Rom zu beten.

 

Bestattung

Papst Franziskus wird auf eigenen Wunsch nicht im Petersdom bestattet wie viele seiner Vorgänger, sondern in Santa Maria Maggiore in Rom. Als Grab wählte er zu Lebzeiten einen Nebenraum der Marienbasilika, in dem bisher – wie Franziskus in einem Interview sagte – Kerzenständer lagerten. Das Kirchenoberhaupt war Santa Maria Maggiore sehr verbunden, die dort aufbewahrte Marienikone „Salus Populi Romani“ besuchte er mehr als 100 Mal. Er ist der siebte Bischof von Rom, der in der größten Marienkirche des Abendlandes seine letzte Ruhe findet. Der letzte Papst vor Franziskus, der nicht im Petersdom bestattet wurde, war Leo XIII., der 1903 verstarb und sein Grab im Lateran wählte, der Bischofskirche der Päpste.

 

Konklave: Wahl eines neuen Papstes

Nach dem Tod des Papstes bestellt der Dekan des Kardinalskollegiums alle Kardinäle der Weltkirche zur Teilnahme an der Papstbeerdigung und zu Beratungen über das Profil des Nachfolgers nach Rom ein. Zur eigentlichen Papstwahl, dem Konklave, zugelassen sind nur jene Kardinäle, die am Todestag von Papst Franziskus das 80. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.

Zwischen dem 15. und dem 20. Tag nach dem Tod des Papstes beginnt das Konklave zur Wahl eines neuen Bischofs von Rom; es kann um einige wenige Tage vorgezogen werden, sofern alle unter 80-jährigen Kardinäle in Rom eingetroffen sind. Kardinäle „in pectore“ – unter Geheimhaltung – hat Franziskus nach heutigem Wissensstand nicht ernannt.

Dekan des Kardinalskollegiums ist der 91jährige Giovanni Battista Re, der aufgrund seines Alters die Papstwahl selbst nicht mehr leiten kann. Auch der Vizedekan, der argentinische Kardinal Leonardo Sandri, ist mit 81 Jahren nicht mehr im Kreis der Wähler. Zum Zug kommt damit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, der dienstälteste Kardinal aus der Ordnung der Kardinalbischöfe. Das Konklave – von „cum clavis“, mit Schlüsseln – findet hinter verschlossenen Türen und strengster Abschirmung statt. Ort ist die Sixtinische Kapelle, die Privatkapelle der Päpste im Apostolischen Palast. Nach jedem Wahlgang, im Allgemeinen zwei vormittags und zwei nachmittags, steigt Rauch aus einem Ofen in der Sixtina auf. Ist der Rauch weiß, war der Wahlgang erfolgreich.

 

Habemus Papam

Erreicht ein Kandidat beim Konklave die Zweidrittelmehrheit, wird er gefragt, ob er die Wahl annimmt und welchen Namen er für sich wählt. Mit seinem „Ja“ ist er Papst. Während aus dem Ofenrohr weißer Rauch in den Himmel Roms aufsteigt, legt der neue Bischof von Rom in einer Kammer neben der Sixtinischen Kapelle eines von drei bereitliegenden päpstlichen Gewändern an. Danach ziehen der Papst und die Kardinäle zur etwa 200 Meter entfernten Mittelloggia des Petersdoms, auf der Papst Franziskus noch zu Ostern, am letzten ganzen Tag seines Lebens, den Segen Urbi et Orbi gespendet hat. Der ranghöchste Kardinal aus der Ordnung der Kardinaldiakone (Kardinal-Protodiakon), der Franzose Dominique Mamberti, verkündet mit einer feierlichen Formel auf Latein den Namen des neuen Papstes.

Source: https://abcnews.go.com/
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