Adiós, Heiliger Vater…
Stefan von Kempis – Vatikanstadt
Gearbeitet hat er bis zuletzt im Weinberg des Herrn – unermüdlich, ohne sich zu schonen.
Das hat gerade in den letzten Wochen, rund um seine Einlieferung in die Gemelli-Klinik, vielen Menschen in aller Welt Respekt abgenötigt.
Man konnte an den sterbenskranken Johannes Paul II. (1978-2005) denken, der bis zuletzt am Steuerbord des Schiffleins Petri ausharrte. So auch Franziskus, der erste Argentinier und erste Jesuit im römischen Bischofsamt.
Blickt man jetzt auf sein Pontifikat, drängt sich manche Parallele mit dem heiligen Johannes Paul auf. Da ist nicht nur die Beharrungskraft bis zum Äußersten, trotz Alter und Krankheit, sondern auch der Vorwärtsdrang der Evangelisierung: die Frohe Botschaft überall hintragen, bis an die Enden der Erde, oder wie Franziskus das formulierte, „an die existenziellen Peripherien“.
Die größte Parallele zwischen dem argentinischen und dem polnischen Papst: Beide starben in den Ostertagen, nachdem sie noch mit letzter Kraft den „Urbi et Orbi“-Segen erteilt hatten.
Sie starben ins Österliche hinein; Franziskus dazu noch in einem Heiligen Jahr, dem er den Prägestempel der Hoffnung aufgedrückt hatte.
Damit liegt auch für dieses spannende, an Windungen reiche Pontifikat von Franziskus ein österlicher Deutungsrahmen bereit.
Adiós, Heiliger Vater! Ganz buchstäblich: a-Diós. Wie das französische „Adieu“. Auf Gott zu. Das war Ihre Richtung, Ihr Leben lang.
(vatican news)