Forscher entdecken 600 Jahre alte „in der Zeit eingefrorene Stadt“
Laserscans aus dem Flugzeug haben die Überreste einer 600 Jahre alten Zapoteken-Stadt im Süden Mexikos entdeckt, wie eine Studie zeigt.
Ein Team um Pedro Guillermo Ramón Celis von der McGill University in Kanada hatte die Lidar-Technik im Dezember 2022 eingesetzt, um die Stadt namens Guiengola aus dem 15. Jahrhundert zu kartieren. Die Ergebnisse wurden bereits am 8. November 2024 in der Zeitschrift „Ancient Mesoamerica“ veröffentlicht.
Elite und Volk lebten in getrennten Vierteln
Die Stadt „erstreckte sich über 360 Hektar mit mehr als 1100 Gebäuden, vier Kilometer langen Mauern, einem Straßennetz im Inneren und einer klar organisierten Stadtstruktur mit Tempeln und Gemeinschaftsräumen wie Ballspielplätzen, wobei die Elite und das einfache Volk in getrennten Vierteln lebten“, heißt es in einer aktuellen Mitteilung.
„Es ist wie eine in der Zeit eingefrorene Stadt“ beschreibt Celis den Fund. Weitere wissenschaftliche Untersuchungen bestätigten, dass die Stadt wahrscheinlich zwischen 1350 und 1500 bewohnt war und etwa 150 Jahre vor dem Kontakt mit den Europäern im Jahr 1521 aufgegeben wurde, wie Celis gegenüber „Live Science“ verriet. Celis fand auch Überreste einer Schlacht, die möglicherweise von einem Angriff der Azteken im Jahr 1497 stammen.
Geschichte und Gegenwart der Zapoteken in Mexiko
- Die Zapoteken gehören zur indigenen Bevölkerung Mexikos und leben hauptsächlich im Bundesstaat Oaxaca.
- Sie sprechen Zapotekisch und nennen sich selbst Be’ena’a zaa oder Peni zaa, was “Wolkenvolk” bedeutet.
- Die ersten Siedlungsspuren stammen aus der Zeit um 1500 v. Chr. und Monte Albán war das Zentrum ihrer kulturellen Entwicklung.
- Die Zapoteken entwickelten eine hochentwickelte Kultur mit Schrift- und Zahlzeichen, bemerkenswerter Keramik- und Metallverarbeitung sowie farbenfrohen Wandmalereien.
- Heute leben rund 785.000 Zapoteken in Mexiko.
- Ihre Sprache, das Zapotekische, gehört zur Familie der Otomangue-Sprachen und wird noch heute in verschiedenen Varianten gesprochen.
- Der bekannteste Zapoteke der Neuzeit ist Benito Juárez, ein ehemaliger Präsident Mexikos, der im 19. Jahrhundert erfolgreich gegen die französische Intervention und den Habsburger Maximilian I. kämpfte.
Archäologen entdecken 1200 Jahre altes Grab einer geopferten Schwangeren
Kürzlich wurde in Südamerika ein weiterer spannender archäologischer Fund gemacht. In Ecuador entdeckten Archäologen das Grab einer schwangeren Frau, die vor rund 1200 Jahren gewaltsam zu Tode kam. Das Grab enthielt wertvolle Artefakte wie Herzmuschelschalen und Obsidianklingen.
Die Forscher vermuten, dass die Frau geopfert wurde, um den landwirtschaftlichen Erfolg zu sichern oder um ihre Machtposition zu beseitigen. Der Fund wirft ein neues Licht auf die Kultur und Gesellschaft der Manteño-Zeit.