BMW-i3-Fahrer will Akku tauschen: Als er die Kosten sieht, trifft ihn der Schlag
Über den Kostenvoranschlag seines BMW-Servicecenters mit acht Akkuzellen von jeweils umgerechnet 7.440 Euro wunderte er sich so sehr, dass er die Reddit-Community bat, einen Blick darauf zu werden.
Denn mit knapp 66.000 Euro wäre der Akkutausch deutlich höher ausgefallen, als der Stromer einst neu gekostet hatte (46.000 Euro).
Reddit-User vermuten: BMW hat keine Lust auf Reparaturen
In den Diskussionen zu seinem Beitrag setzt sich eine Vermutung durch: BMW will mit dem absurd teuren Voranschlag dafür sorgen, dass i3-Besitzer gar nicht erst auf die Idee kommen, ihre Batterie austauschen zu lassen.
Eoworm meint: „Sie können nicht einfach sagen: “Nein, das wollen wir nicht”, also machen sie den Preis so lächerlich, dass der Kunde gezwungen ist, ein neues Auto zu kaufen.”
Ein anderer User scherzt, der i3-Besitzer sei vermutlich versehentlich in den Verkaufsraum des Autohauses gegangen und habe unbewusst nach einem neuen i5 gefragt.
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Preise für neue Akkus variieren stark
Bei weiteren Nachforschungen verdichtet sich der Verdacht, dass solche hohen Preise teilweise dazu dienen könnten, Kunden zu entmutigen, ihr Fahrzeug reparieren zu lassen und sie stattdessen zu einem Neukauf zu bewegen.
Andere i3-Besitzer berichteten von Reparaturkosten, die deutlich unter dem besagten Kostenvoranschlag lagen, etwa bei 10.200 Euro, inklusive Teile und Arbeit.
Doch es gab auch Fälle, in denen für eine neue Batterie bis zu 27.800 Euro verlangt wurden. Diese stark schwankenden Preisunterschiede lassen vermuten, dass manche Händler die Situation ausnutzen, um überhöhte Preise zu fordern.
Einzelne Batteriemodule für den i3 kosten in den Vereinigten Staaten umgerechnet zwischen 2.800 und 3.250 Euro, eine Reparatur könnte also selbst mit gutem Stundenlohn für die Techniker wesentlich günstiger sein.
Teure Reparaturen zum Befeuern das stagnierenden E-Auto-Marktes?
Doch warum könnten Autohändler ein Interesse daran entwickeln, ihre Kunden mit überzogenen Reparaturpreisen zum Neukauf zu verleiten? Die Antwort auf diese Frage könnte ein Blick auf die Autoverkaufszahlen der vergangenen Jahre bieten.
Die Daten weisen darauf hin, dass die Verkaufszahlen von Elektroautos in den USA seit vergangenem Sommer stagnieren.
Ob es nun an den zögerlichen Verbrauchern, einer übereifrigen Regulierungslandschaft, einer schwachen Konjunktur oder einfach an der Unfähigkeit der Automobilindustrie lag, das Endergebnis war für die Verbraucher dasselbe.
Nun könnten Händler einen neuen Weg gefunden haben, ihre Stromer an den Mann zu bringen, nämlich durch überzogene Reparaturpreise.
Auto-Besitzern bleibt also nur übrig, übertrieben erscheinende Reparaturkosten zu hinterfragen und nach möglichen Alternativen zu suchen.
EFAHRER.com kontaktierte den besagten BMW-Händler, um auch seine Sicht in diesem Artikel wiedergeben zu können. Allerdings blieb unsere Kontaktaufnahme bis zur Veröffentlichung des Beitrags unbeantwortet.
Das Original zu diesem Beitrag “BMW-i3-Fahrer will Akku tauschen: Als er die Kosten sieht, trifft ihn der Schlag” stammt von EFAHRER.com.