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Terrorforscher Peter N. Neumann warnt vor neuem Täter-Typ.

Teror-Experte Peter N. Neumann zum Auto-Anschlag

Wie konnte sich München-Attentäter Farhad N. so schnell radikalisieren?

Peter N. Neumann bei der Münchner Sicherheitskonferenz
Peter N. Neumann bei der Münchner Sicherheitskonferenz

RTL

Wie wurde Farhad N. so schnell zum Islamisten?
Das ist eine der vielen Fragen, denen die Ermittler nach dem Auto-Anschlag von München nachgehen. RTL hat dazu am Samstag (15.2.) bei der Münchner Sicherheitskonferenz mit dem bekannten Terrorforscher Peter N. Neumann gesprochen.

Attentäter offenbar ohne Bindung zu bestimmter Gruppe

Die exakte Art der Motivation des Attentäters ist derzeit noch diffus. „Wir müssen jetzt mal herausfinden, was da noch ist“, stellt Neumann klar. Aber: „Es scheint sich herauszukristallisieren, dass er sich sehr schnell radikalisiert. Möglicherweise mithilfe des Internets“, so der Experte.

Das wäre eine naheliegende Erklärung, das Farhad N. keine feste Bindung an eine Terrororganisation wie beispielsweise den sogenannten Islamischen Staat (IS) oder Al Kaida habe.

Der Attentäter fuhr mit seinem Wagen in eine Menschenmenge
Der Attentäter fuhr mit seinem Wagen in eine Menschenmenge.

Imago

Das sei ein Unterschied zu vielen Täter-Profilen aus der Vergangenheit, so Neumann weiter. Warum er darin eine „große Gefahr“ sieht? „Wir haben in der Vergangenheit immer auf Leute geschaut, die in bestimmten Netzwerken waren.“

Die hätten sich organisiert und oft explizit für eine bestimmte Organisation gestanden. Das sei jetzt anders. „Wir sehen immer mehr Leute, die sich sehr schnell radikalisieren, auch durchs Internet.“

Auto-Anschlag in München war islamistisch motiviert

„Wir müssen strenger sein mit sozialen Medien-Plattformen“

Wenn sich Menschen möglicherweise eine persönliche Krise plötzlich für Religion interessierten, kämen manche von ihnen auf extreme Gedanken. „Dann kommen sie auf die Idee, sie müssen jetzt was tun.“

Das sei für die Sicherheitsbehörden eine Riesenherausforderung. „Denn wir sprechen jetzt nicht mehr über Leute, die seit Jahren bekannt sind, die in Netzwerken organisiert sind, sondern Leute, die einfach im Internet aufpoppen und plötzlich bereit sind, einen Terroranschlag durchzuführen.“

Solche potenziellen Täter aufzuspüren, sei „total schwierig“, so Neumann. „Die ganze Polizeiarbeit basiert ja eigentlich auf Netzwerken. Wer spricht mit wem, wer kennt wen?“

Das sei leichter zu ermitteln als Menschen, „die sich scheinbar wie aus dem Nichts, aus dem auf dem Internet radikalisieren“, so der Professor für Security Studies am King’s College London.

 

Er sieht nur eine Möglichkeit, dem entgegenzuwirken. „Wir müssen erstens strenger sein mit den sozialen Medien-Plattformen“, fordert Neumann. „Insbesondere den Großen“ wie Tiktok oder Instagram, „wo sich viele, auch dschihadistische Prediger tummeln“.

Zweitens müssten Polizei und Sicherheitsbehörden „stärker in diese virtuellen Räume hereingehen“. Dazu sollten sogenannte „virtuelle Agenten“ Chaträume infiltrieren, um an Informationen und Hintermänner heranzukommen. „Denn das ist der Ort, wo heutzutage Radikalisierung passiert.“

Source: https://abcnews.go.com/
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